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Ländliche Räume beim SIGU-Forum

In Berlin fand das SIGU-Forum der Plattform für soziale Innovation und gemeinwohlorientierte Unternehmen statt. Neben vielfältigen Themen und Inputs galt unser besonderes Interesse – wie könnte es anders sein – den ländlichen Räumen. Gerade hier entfaltet soziale Innovation ein besonderes Potenzial: Sie stärkt lokale Selbstermächtigung.

In einem Werkstattgespräch wurden zahlreiche Ideen für die Gestaltung und Zukunft ländlicher Räume vorgestellt und diskutiert. Folgende Handlungsempfehlungen sind dabei entstanden:

  • Ländliche Repräsentanz gewährleisten und stärken: Ländliche Räume sind in Politik und Verwaltung oft unterrepräsentiert. Deshalb ist es wichtige diese sichtbarer zu machen und gemeinsam mit den Gestalter:innen ländlicher Räume zu sprechen.
  • Finanzielle Unterstützung verbessern: Soziale Innovation setzt in ländlichen Räumen wichtige Impulse für gesellschaftliche Herausforderungen. Diese können nicht ausschließlich im Ehrenamt erbracht oder über temporäre Förderungen finanziert werden. Förderentscheidungen müssen beschleunigt und vereinfacht werden.
  • Lokale Medien und Netzwerke stärken: Die Ausdünnung von Medien führt zu einem Mangel kritischer Öffentlichkeit. Netzwerkprogramme für Medienschaffende in ländlichen Regionen müssen deshalb geschaffen werden. Ein tolles Beispiel ist hier "Journalismus im Hinterland".
  • Impulsorte unterstützen: Multifunktionale Orte, die oft im Leerstand entstehen und sozial innovatives Handeln vorantreiben, können durch Kommunen und Länder unterstützt werden. Zum Beispiel durch ein aktives Leerstandsmanagement und eine aktive Unterstützungskultur.
  • Von ländlichen Räumen lernen: Eine Übersicht rund um ländliche Räume, soziale Innovationen und deren Kontextfaktoren ermöglicht Wissenstransfer und Lernprozesse.
  • Innovationsscouts als Wissensvermittler ausbilden, um Sichtbarkeit und Verständnis für soziale Innovation zu schaffen.
  • Nachahmungs- und Diffusionsprozesse stärken: Soziale Innovationen haben in ländlichen Räumen oft einen kleinräumlichen Wirkungsradius. Dieser kann durch Wissens-, Erfahrungs- und Ideentransfer überregional gestärkt werden.
  • Weggezogene einbeziehen: Viele Menschen verlassen ihre ländlichen Heimatregionen, bleiben ihr aber emotional verbunden. Warum diese nicht in die Regionalentwicklung einbeziehen? Niedrigschwellige Formate könnten das Potential an Expertenwissen, Engagement und Kreativität in die ländlichen Regionen (zurück)bringen.

Foto: Ländliche Räume beim SIGU-Forum

TN_Plenung
SIGU-Forum am 8. April 2025 in Berlin
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